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Studie im österreichischen Mittelstand - Information zur Studie
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Die Studie liefert Antworten auf die Frage nach der Relevanz von Budgetierungsproblemen und nach der Eignung von Lösungen.
Warum ist das Thema relevant?
Durch die steigende Komplexität und zunehmende Dynamik sinkt die Chance auf erfolgreiche Planung.
Somit ist die Aufgabenerfüllung der Budgetierung gefährdet. Zugleich fällt die Diskussion in der Fachwelt auf, in der die Forderungen von der
evolutionären Verbesserung der operativen Unternehmensplanung bis zur Abschaffung der Budgets reichen.
Die Relevanz für den Mittelstand ergibt sich aus der Tatsache, dass die Komplexität und Dynamik auch vor kleineren Unternehmen nicht Halt macht
und für Mittelstandsunternehmen begrenzte Mittel für die Planung zusätzliche Schwierigkeiten bedeuten. Hier fällt weiters auf,
dass die Diskussion schwerpunktmäßig rund um Probleme der Großkonzerne geführt wird.
Vorgehen
Zuerst wurde die Planung als System betrachtet, um einen strukturellen Rahmen für das
weitere Vorgehen zu schaffen. Ergebnis war ein Modell des Planungssystems, auf
welchem die weitere Vorgehensweise aufbaut.
Gemäß diesem Modell wurden die Kritikpunkte und Probleme aus der Literatur
strukturiert.
Danach folgte die Aufarbeitung der wichtigsten Lösungskonzepte, deren Merkmale und
Ansätze, um nachfolgend die Fragestellung präzisieren zu können.
Nach der Bestimmung einer geeigneten Methode schloss sich die
Erhebung der Daten im österreichischen Mittelstand an. Dabei wurde gemäß dem zuvor
ausgearbeiteten Modell des Planungssystems, dessen Struktur sich durch die gesamte
Studie zieht, vorgegangen.
Die erhobenen Daten wurden bezogen auf die Fragestellung ausgewertet,
um sie in weiterer Folge diskutieren zu können.
Auf Basis der Relevanz der Kritik und Probleme, der erhobenen Eignung von
Lösungsansätzen und der Information über den Einsatz und die Einsatzbereitschaft
dieser Lösungen können in weiterer Folge Empfehlungen für die Anwendung von
Planungslösungen ausgearbeitet werden.
Die Studie ist somit in drei Hauptteile gegliedert. Einerseits die theoretische Fundierung, welche die Budgetierung
als System betrachtet, die Einbeziehung der aktuellen Diskussion in der Literatur gegliedert in Kritik und Lösungen und
als dritter Teil die Empirie mit der Erhebung im österreichischen Mittelstand.
Theoretischer Hintergrund / Modell
Um ein Thema, welches bei jedem Vorkommen in der Praxis unterschiedlich
ausgeprägt ist, analysieren zu können, benötigt man einen allgemeingültigen Rahmen.
Der Systemansatz kann am ehesten die Komplexität der betrieblichen Zusammenhänge
der Realität nahe darstellen. Bei der Betrachtung eines Systems ist es auch möglich sich
auf eine Dimension zu konzentrieren, welche momentan von besonderem Interesse ist.
Auch können Änderungen und Anpassungen von Organisationen und die Möglichkeiten
der Gestaltung dargestellt und aufgezeigt werden.1
Somit scheint dieser Ansatz durchaus für die Analyse der operativen Planung und für
die Strukturierung der aktuellen Kritikpunkte an der Planung geeignet zu sein.
Betrachtet man nun die verschiedenen Ansätze der Gestaltung eines Planungs- und
Kontrollsystems, erscheint die Definition der Systemelemente von Wild am ehesten die
Elemente der Budgetierung zu beschreiben.2
Man erhält, ergänzt um die Systemgrenzen und die Systemumwelt, folgendes
Modell eines Planungssystems, wobei das „A“ für Akteure steht und das
Zusammenspiel der Elemente die Struktur darstellt:
Fragestellung
Die konkrete Fragestellung die mit dieser Studie beantwortet werden soll, lautet wie
folgt.
Es stellt sich also die Frage, ob die Kritikpunkte an der klassischen Budgetierung in
Mittelstandsunternehmen in Österreich aus der Sicht dieser Unternehmen auch so
gesehen werden und die mit dieser Kritik angesprochenen Probleme in der operativen
Unternehmensplanung auftreten.
Weiters ist interessant, ob die in der Literatur angebotenen Lösungsansätze aus der Sicht
dieser Unternehmen die aktuellen Probleme lösen können oder dafür nicht geeignet
sind. Dies ist nicht nur auf Konzeptebene, zum Beispiel Better Budgeting, sondern auch
auf der Ebene der einzelnen Maßnahmen von Interesse.
Außerdem stellt sich die Frage in wie weit diese Lösungsansätze bereits umgesetzt sind,
beziehungsweise ob eine Umsetzung in Zukunft geplant ist.
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1vgl. Horváth 2006, S. 81 & S. 88
2vgl. Wild 1974, S. 153
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